Aroch Nestar

Jenea machte einen Schritt rückwärts, um den tritten auszuweichen.
Ein Kopfgeldjäger? Und warum jagst du mich?
Jenea hob Jagera und richtete es auf den Kopfgeldjäger.
Und noch dazu mit einem Bogen, feiger gehts ja nicht mehr.
Der Kopfgeldjäger hatte sich aufgerichtet und sah Jenea an.

Jenea parrierte seine Schläge und lief um ihn herum.
3000 Goldstücke. Da ist mein Kopf aber viel wert.
Und so wie du aussiehst, könntest du das Geld echt gebrauchen.
Jenea grinste und ging selber zum Angriff über. Sie drängte den
Kopfgeldjäger immer weiter zurück, bis er mit dem Rücken an einem Felsen stand, der nicht weit
von der Hütte entfernt war.

Die ist stark, dachte er.
Bei einem weiteren Schlag von Jenea zerbrach sein Schwert.
Er hob die Hände.
Na schön, du hast mich.
Oder auch nicht.
Irisda na rodeka na ki ke!
Der Kopfgeldjäger spranga auf Jenea zu und umklammerte sie.
Seine Haut bekam Risse und unter der aufgerissenen Haut wurde es grell.
Wenn ich schon untergehe, gehst du mit mir unter!

Jenea versuchte sich zu befreien, aber es gelang ihr nicht.
Seine Haut bekam immer mehr Risse. Jenea versuchte an ihr Schwert zu kommen, das sie,
aus schreck, fallengelassen hatte. Aber auch das gelang nicht. Da hörte sie ein sirren
hinter ihnen und der Kopfgeldjäger lockerte einen Moment seine Umkammerung. Das nutzte Jenea aus
und schlüpfte unter seinen Armen durch. Sie ging ein paar Schritte von ihm weg und drehte
sich dann um. Gerade noch rechtzeitig war sie seiner Umklammerung entkommen. Als sie sich umdrehte
sah sie nur noch ein grelles Licht, gefolgt von einem ohrenbetäubendem Knall. Als das Licht erlöscht war, war nichts mehr
von dem Kopfgeldjäger übrig. Hinter einem kleinen Krater stand Jakenlda und hielt den Bogen des Mannes in der Hand.
Jenea ging zu ihm und meinte
Du kannst ja doch kämpfen.
Sie bückte sich und hob den Steckbrief auf, den der Kopfgeldjäger fallen gelassen hatte.

Da kommt Besuch
Jenea zeigte die Straße hinunter. Ein paar Dorfbewohner kamen auf die Hütte zu.
Jakenlda sah erschrocken auf die Leute.
Ich hab dir doch geholfen, jetzt kannst du mir bei denen helfen.
Jenea sah ihn lächelnd an und meinte
Du hast eben einen erschossen. Da kommt es auf ein paar mehr auch nicht an.
Wenn du das machen willst, kein Problem. Ich töte keinen von denen.
Jakenlda machten einen Schritt rückwärts.
Jenea schüttelte den Kopf und ging die Straße hinunter.

Jenea hatte weder ihr Schwert gezogen, noch machte sie sonst irgendwelche Anstallten, die Gruppe anzugreifen.
Sie lief einfach den Weg entlang. Die Leute kamen immer näher. Manche sahen wütend aus, andere
erschrocken. Als Jenea durch die Gruppe hindurch laufen wollte, blieben die Leute stehen und liesen sie nicht weiter.
Die hab ich noch nie gesehen
meinte einer und sah Jenea an.
Bestimmt ein weiterer Schatten, der in das Haus gezogen ist.
Jenea sah die Leute an.
Ihr könnt mich nicht kennen, weil ich nicht von hier bin. Und nein, ich wohne nicht in
der Hütte. Und wenn ihr mich nicht vorbei lasst, passiert mit euch das gleiche wie mit dem Kopfgeldjäger.

Die Drofbewohner schienen nach ihrer Drohung etwas eingeschüchtert zu sein, liesen sie aber trotzdem nicht durch.
Jenea sah sie genervt an und zog ihr Schwert.
Überlegt es euch, ich habe heute nicht viel Gedult.
Sie hob das Schwert und zeitge auf den ersten, der vor ihr stand.

Warum sollten wir dich durchlassen?
Du gehörst nicht in unser Dorf!
Verschwinde
riefen die Dorfbewohner.
Jenea ging einen Schritt auf sie zu und die Gruppe machte einen Schritt rückwärts.
Jenea lachte und meinte
Ihr hab Angst vor mir. Ich will nichts von eurem Dorf, ich will nur hier durch.
Einer rannte auf sie zu und rief
Wer`s glaubt!
Jenea senkte ihr Schwert etwas, der Mann konnte nicht rechtzeitig stopen und spieste sich selbst auf.

Jenea sah erst den Hund an, dann schaute sie sich um. Sie entdeckte Shruikan, der auf dem
Dach der Hütte sahs. Sie drehte sich wider um.
Einer weniger, wer ist der nächste?
Erschrocken sahen sich die Leute an, dann machten sie Jenea platz.
Angsthasen
Sie grinste und ging auf das Dorf zu. Unterm laufen steckte sie Jagera weg.

Jenea sah sich in dem Dorf um. Die Häuser waren klein und baufällig. Stände gab es hier nicht,
dafür an jeder Ecke eine andere Schlägerei. Nach einer Weile sprang sie auf die
Dächer und lief dort etwas herum. Dann setzte sie sich auf eines und sah in den Himmel. Der Regen war
mittlerweile stärker geworden und vertrieb so langsam alle, die auf der Straße unterwegs waren.

Der Regen ist viel kälter als drüben
meinte sie und sah den Raben an. Sie wusste, das es Shruikan war, oder besser gesagt
ein Teil von ihm. Sie legte sich hin und sah immer noch in den Himmel.

Es ist schöner, als der warme Regen.
Gähnend verschränkte Jenea die Armen hinter ihrem Kopf und schloss die Augen.
Jetzt fehlen nur noch ein paar schöne Blitze
dachte sie.

Jenea hörte, das der Rabe sich auflöste. Sie blieb liegen und lies die Augen geschlossen.
Der Regen wurde wider etwas stärker und jetzt verzogen sich die letzten Dorfbewohner von
der Straße.

Gähnend streckte sich Jenea. Dann legte sie wider die Hände hinter den Kopf.
Wie lange hatte sie schon nicht mehr geschlafen?
Fast drei Tag
gab sie sich selber die Antwort.
Sie lag noch eine Weile wach, dann schlief sie ein.