Der Nebelwald

Jenea wurde langsam langweilig. Sie stand auf und beschloss sich noch etwas
umzusehen. Sie sprang durch den Wald und schaute sich die Landschaft genauer an.
Der Wald bestand wirklich nur aus Birken. Man sah keinen anderen Laubbaum hier.
Jenea machte es spaß auszuprobieren, welche Äste sie trugen und welche nicht.
Wenn einer nachgab, sprang sie schnell weiter, oder lies sich auf den Boden fallen.
Als ihr das auch langweilig wurde, sprang sie zurück zum Baum.

Jenea kam an dem Treffpunkt an und sah, das Shruikan noch nicht da war.
Achselzuckend setzte sie sich wider auf den Baum und schaute durch
die Blätter in den Himmel.

Jenea hörte Schritte und sah sich um. Sie stand auf und sprang wieder durch die Bäume.
Als sie Shruikan entdeckte, sprang hinter ihm vom Baum.
Er sah irgendwie betrübt aus.
Was ist los? Du kugst so traurig.
Sie lief neben ihm her und sah ihn an.

Jetzt sag schon. Mit dir stimmt doch was nicht.
Sie war stehen geblieben und sah ihm nach. Irgendetwas schien ihm
im Kopf rumzugehen. Wieder knallte er gegen einen Baum, lief aber weiter,
ohne es zu beachten.

Jenea legte den Kopf schief. Sie sah den Soldaten an, der verdattert Shruikan nachsah
und seine Kumpane, die nicht besser dreinschauten, dann lief sie ihm nach.
Du müsstest wissen, das ich in solchen Fällen ziemlich artnäckig bin, oder?
Sie hörte, wie der Soldat aufstand und etwas zu seinen Kumpenen sagte.
Jenea drehte sich um und meinte
Denkt nicht einmal daran, uns anzugreifen.
Dann sah sie wider Shruikan an.
Die Soldaten starrten ihnen einfach nur dumm hinterher.

Jenea sah ihn verwundert an. So hatte sie ihn noch nie erlebt.
Wenn sie anfing ihn zu nerven, sagte er es ihr normalerweise, aber heute
sagte er gar nichts. Etwas stimmte nicht.
Geht`s dir jetzt besser?
Shruikan gab ihr immer noch keine Antwort.
Anscheinend nicht. Wenn du nicht reden willst, dann fresse es eben in
dich hinein.
Sie zuckte mit den Schultern und vergewisserte sich, das die Soldaten ihnen nicht gefolgt waren.
Dann lief sie weiter.

Jenea lief, die Arme hinter ihrem Kopf verschrenkt weiter.
Du hast da was verloren
meinte sie, ohne Shruikan anzusehen. Ihr Gehör hatte sich wirklich verbessert.
Noch vor einem Monat, hätte sie das leise Raschel gar nicht mitbekommen.

Jenea schielte zu Shruikan, dann schüttelte sie den Kopf und lief weiter.
Ein Geräusch hinter ihnen, lies sie aufhorchen. Sie drehte sich um und
sah die Soldaten.
Ich habe euch gewarnt
meinte Jenea und zog ihre Schwert. Beim Anblick von Jagera, machten die drei
einen Schritt rückwärts. Doch anscheinend, hatte sie sich in den Kopf gesetzt sie anzugreifen,
denn sie zogen auch ihre Schwerter und rannten auf sie zu.

Jenea stellte sich den Soldaten gegenüber.
Der erste schlug zu, doch sie wich aus und durchborte ihn von hinten.
Die beiden anderen sahen ihren Kamerade und griffen Jenea an.
Ein paar mal, wich sie aus und parrierte die Angriffe, dann schlitze sie den beiden
die Brust auf. Als sie umfielen, fiel aus der Tasche des einen ein Blatt Papier.
Sie hob es auf und sah sich die Zeichung darauf an.
Ein Mädchen war darauf abgebildet. Sie steckte ihr Schwert weg und lief zu Shruikan.
Sieh mal, was einer der Soldaten bei sich hatte.
Sie hielt ihm die Zeichung hin.

Was...
Jenea sah Shruikan nach und lief dann selber los.
Suchend sah sie sich um und entdeckte ihn dann endlich. Sie ging zu
ihm und meinte, ohne nachzudenken
Sie ist hübsch. Aber etwas jung oder?
Jenea sah nach voren und entdeckte die Stadt.
Was er wohl vor hat, weil er die Stadt so anschaut?
fragte sie sich.

Entschuldigend sah Jenea ihn an und setzte sich hin.
War es? Ist sie tot?
fragte sie und meinte dann
das war ne blöde frage, du musst es mir nicht erzählen,
wenn du nicht willst.
Sie blickte auf die freie Fläche, die sich vor ihnen ausbreitete.

Das tut mir Leid. Ich hätte nicht fragen sollen.
Jenea senkte den Blick. Sie wusste, wie es war, einen Menschen zu verlieren,
der einem etwas bedeutet hatte. Das Gefühl kannte sie nur zu gut. Und sie
wusste, das sie nichts tun konnte, um ihr aufzuheitern. Also schwieg sie und sah einfach nur
die Klippe hinab.

Jetzt sah Jenea ihn wider an.
Ich weiß was du meinst
Er sah sehr wütend aus, und sein Blick war immer noch auf die Stadt gerichtet.
Willst du dort hin gehen?